Post by Jürgen SchmidtHallo,
momentan hängt an meiner Dekoboje eine 5m lange Leine,
zusammengebunden zu einem Knäuel.
Seil geht nicht auf, verknotet sich, an der Oberfläche treibt es um
mich und erwürgt mich (freut euch nicht zu früh).
Hallo,
nach zwei Jahren England (wo diese Dinger, dort DSMB genannt,
praktisch bei jedem TG, insbesondere im Meer eingestzt werden) habe
ich zu diesem Thema etwas striktere Ansichten.
Zuerst mal: Das Seil gehoert auf eine Rolle, ob das ein Reel (mit
Handhalter und Feststellung) oder ein Spool (nur eine groessere Rolle,
mit einem Karabiner gesichert) ist ist letztendlich egal (ersteres ist
einfacher im handling, letzteres kompakter). Alles andere fuehrt im
Zweifelsfall zu Leinensalat und Gefahr durch Vertueddeln und evtl
sogar nach oben gezogen werden.
Es ist auch praktisch, wenn die Leine an der Boje nicht festgeknotet
ist, sondern nur eine grosse Schlaufe am Ende hat, an der man die Boje
bei Bedarf festmachen (oder auch wieder losmachen) kann, dann kann man
die Leine unten auch noch fuer andere Dinge verwenden. Sonst ist die
ganze Angelegenheit waehrend der Grundzeit gut in der Trockitasche
aufgehoben.
Zum Einsatz: Es ist wesentlich einfacher, die Boje schon vom Grund und
nicht erst auf der Dekostufe zu schiessen. Dafuer muss natuerlich die
Leine lang genug sein. Der Aufstieg gestaltet sich dann auch am Seil
besonders einfach, man kann sich daran sogar noch Tiefenmarkierungen
anzeichnen (allerdings taugen die nur bedingt, da bei Stroemung
schnell mal das Seil schief ist). Wichtig ist beim Schiessen auch
noch, wie schon andere sagten, dass die Boje nicht mit dem Taucher
verbunden ist und man sie im Problemfall samt Reel an die Oberflaeche
abduesen lassen kann ohne selber hochgezogen zu werden.
Fuer das Schiessen braucht man dann eigentlich drei Haende: Die eine
haelt das Reel und loest den Sperrmechanismus, die zweite haelt die
Boje auf und die dritte haelt den Zweitautomaten und bedient die
Luftdusche. In der Praxis erledigt man 2. und 3. mit einer Hand (bei
mir als Rechtshaender der rechten). Als erstes laesst man nur eine
kleien Menge Luft in die Boje, damit sie sich aufrichten kann. Dann
kontrolliert man nochmal die Leine, dass sie sich nicht verwickelt hat
und schiesst schliesslich die Boje hoch.
Wer es etwas einfacher haben will, kann auch das Reel erstmal
(Karabiner) an etwas am Boden (zB Wrack, Baumstamm etc) befestigen,
dann die Boje einfach mit zwei Haenden fuellen, dann die Verriegelung
loesen und schliesslich das Reel abmachen und austauchen.
Ausserdem gibt es noch die Variante, dass man nicht den
Zweitatemregler zum Aufblasen verwendet, sondern die ausgeatmete Luft
aus dem Automaten im Mund. Das loest zwar das Dreihaendeproblem,
andererseits ist aber die Vertueddelungsgefahr offensichtlich.
Waehrend des Aufstiegs wickelt man langsam die Leine ein und kann dann
auf den Dekostufen das Reel einfach haengen lassen und locker (!) mit
den Fingern umfassen. Wichtig ist natuerlich die ganze Zeit, dass man
die Bojenleine nur als Orientierung und nicht zum Festhalten bei
mangelnder Tarierung benutzt, das kann sonst auch leicht ins Auge
gehen. Ausserdem soll es schon vorgekommen sein, dass sich die
Bojenleine im Propeller eines Schiffs oder Jetskis verfangen hat
(warum wohl?). In diesem Fall muss man natuerlich auch sofort
loslassen koennen.
Hier noch ein paar Links:
Die Edelvariante:
http://www.ukrecscuba.org.uk/ukdiver/dsmb/
Mehrere zur Auswahl:
http://www.simplyscuba.com/SearchResults.aspx?Loopback=1&Department=5640
Eine englische Beschreibung:
http://www.divernet.com/gear/dsmb0400.htm
und noch eine:
http://www.ukdiving.co.uk/equipment/articles/reels.htm
Gruesse
Robert
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Robert C. Helling School of Science and Engineering
International University Bremen
print "Just another Phone: +49 421-200 3574
stupid .sig\n"; http://www.aei-potsdam.mpg.de/~helling